Formen und Farben:  Max Kuba abstrakt

Immer wieder beschäftige ich mich mit abstrakter Kunst. Sie erlaubt es, die Malerei zu versachlichen, zu konzentrieren. Sie wirkt auf mich immer wieder auch erholsam in ihrer Reduziertheit und meditativ in ihrer Schlichtheit. Ein Farbklang, eine Struktur, eine bestimmte Form reichen oft aus für eine Komposition.

 

 

 

 

Max Kuba: "Komposition 28, Eis, Blut und Erde", 2011, Öl auf Leinwand, ca. 80 x 100 cm
Max Kuba: "Komposition 24, Eis, Wasser und Erde", 2011, ca. 80 x 100 cm
Max Kuba: " Komposition 31, Erde, Eis und Eisen", 2011, Öl auf Leinwand, ca. 80 x 100 cm

Bei den hier eingestellten Werken handelt es sich ausnahmslos um Arbeiten, die in Öl auf Leinwand ausgeführt wurden. Ich habe dabei verschiedene Spachtel, Messer und Schaber verwendet, mit denen ich immer wieder die Oberflächen bearbeitet und neue Farbschichten aufgetragen habe. Ich habe dabei, die Farbe teilweise wieder abgeschabt, gekratzt, manchmal aber auch pastos aufgeprägt. Dabei sind sehr rustikal anmutende Strukturen entstanden, die mich persönlich immer sehr interessiert haben. So hatte ich bei verschiedenen Farbflächen die Assoziation mit bröckelndem Putz, wie man ihn an alten Häusern beobachten kann. Bei meiner Reise durch Kuba habe ich in Havanna sehr viele dieser bröckelnden, aber dennoch oft farbenfohen Fassaden gesehen. Der morbide Charme dieser gelebten Architektur hat etwas Authentischeres als die bereits restaurierten Viertel, in denen sich die Touristen tummeln. 

Die Parallele zur Malerei liegt in der Gestaltung von Oberflächen. Ich verwende sehr gern alte und bereits bemalte Leinwände, deren mitunter vorhandene Strukturen ich einbeziehe in die neu entstehende Arbeit. Das hat seinen ganz eigenen Charme.

Interessanter Weise erfreuen sich derzeit auch Möbel, welche im Stil des "Shabbychic" gestaltet sind einer immer größeren Beliebtheit.

Darüber hinaus kann ich mit meinem "Kunst-Recycling" einen kleinen Beitrag leisten zum Thema Nachhaltigkeit. 

So wird aus einem zechenden Mönch, dem Pfeife rauchenden Fischer, dem weinenden Harlekin oder der barbusigen Zigeunerin durch wundersame Metamorphose letztendlich doch noch Kunst.

 

In diesem Zusammenhang möchte ich von einem schrecklichen Albtraum berichten, der mich kürzlich im Schlaf heimsuchte:

Ich hatte meine Freunde und auch viele Kunstinteressierte zu der Vernissage einer großen Ausstellung meiner Arbeiten in einer bekannten Galerie eingeladen. Das Fernsehen und die Presse waren da. Nur wenige Minuten nach der feierlichen Eröffnung, während des gemeinsamen Rundganges durch die Ausstellung, ereignete sich das Unfassbare: Alle diejenigen Gemälde, die ich übermalt hatte, verwandelten sich schlagartig zurück in das, was sie vorher dargestellt hatten und die Ausstellung zeigte auf einmal ein absurdes Sammelsorium des schlimmsten Kitsches. All' diese klischeehaften Figuren schüttelten ärgerlich die Köpfe, schimpften lauthals auf mich und drohten mir mit den Fäusten aus ihren Bilderrahmen heraus. Der Schweiß trat mir auf die Stirn, - was sollten die Leute nun von meiner Malerei denken, schließlich waren doch auch einige gefürchtete Kunstkritiker unter den Anwesenden?  Doch war ich seltsamer Weise der einzige, der sich vor den Bildern gruselte. Die Leute fingen an zu klatschen und 'Bravo' zu rufen.

Die bis dahin sehr verhaltene Reaktion der Ausstellungsbesucher kannte schließlich kein Halten mehr. Sie brachen in Jubelrufe aus und wollten mich auf ihren Armen tragen. Ich wich zurück und erkannte mit Entsetzen, daß sich auch die Besucher verwandelt hatten. Die Horde, die mich nun bedrängte, hatte sich in ein Volk von Gartenzwergen verwandelt. Mit einem Schrei sprang ich aus dem Fenster und floh, indem ich auf einen, in der Nähe herumstehenden, röhrenden Hirsch aufsprang und davon galoppierte. Hier endete mein Traum und schweißgebadet wachte ich auf. 

 

 

Max Kuba: "Komposition 38, Eisen, Eis und Blut", 2011, Öl auf Leinwand, ca. 80 x 80 cm
Max Kuba: "Komposition 40, Erde, Eis und Blut", 2011, Öl auf Leinwand, ca 90 x 100 cm
Max Kuba: "Komposition 26, Wasser, Erde und Eis", 2011, Öl auf Leinwand, ca. 100 x 100 cm
Max Kuba: "Komposition 29, Erde, Eis und Eisen", 2011, Öl auf Leinwand, ca. 70 x 100 cm

 

 

 

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